Die Gründungsjahre
Bereits 1825 soll es in Jochberg eine Chormusik mit Trompeten, Pauken und Schwegeln gegeben haben, welche zu festlichen kirchlichen Anlässen aufspielte. Einkünfte aus Spenden und Sammlungen für die Musik wurden zum Ankauf einer Orgel verwendet.
Mit dem Werden der Jochberger Musikkapelle ist die FAMILIE MAYR aufs Engste verbunden. Man könnte fast von einer „Mayr-Dynastie“ sprechen. Der Großvater, ROBERT MAYR, wusste noch als Neunzigjähriger zu berichten, dass sein Vater, RUPERT MAYR, (Häusl Ruepp), geb. 1831, Jochbergs Musikanfänge selbst miterlebt hat.
Eine 1856 erwähnte "Jochberger Musikkapelle" zerfiel durch den Krieg 1866, doch 1883 kam es zu einer Neugründung mit Männern aus dem damaligen Kirchenchor und der Knappen der „Kupferplatte“. Vorerst waren es nur 19, bald aber schon 23 Musiker.
Kapellmeister GEORG MITTERER (Ludhammer Örgei) kaufte alte, ausgediente Instrumente, die der Häusler Ruepp wieder zusammenlötete. Die Uniform bestand vorerst nur aus dunkelgrauen Röcken und hahnenfedergeschmückten Hüten.
1891 griff der Berghutmann „EDLER VON BOSCH“ tief in die Knappschaftskasse und ließ für die Musikkapelle nach böhmischen Muster Knappenuniformen schneidern. Von nun an trugen die Jochberger Knappenmusiker schwarze Bergmannsuniformen und Tschakos, geschmückt mit dem Knappenschild. Zu Kaisers Geburtstag, am 18. August 1891, marschierte die Kapelle in der neuen Adjustierung erstmals nach Kitzbühel, wo sie nach dem Kirchgang auf dem Stadtplatz konzertierte und großen Beifall erntete. Fortan beherrschten die Jochberger musikalisch den Kaisertag in Kitzbühel.
1908 wurde zu diesem Anlass zum letzten Mal ausgerückt. Der Jochberger Bergbau war 1905 zum Erliegen gekommen. Viele Bergleute waren fortgezogen, die Musikkapelle war nicht mehr existenzfähig. Es verblieb nur eine kleine Kapelle, welche bei Hochzeiten und anderen Anlässen zur Unterhaltung aufspielte.